Zukunftsland Sachsen-Anhalt
2025
Die Garage
des 21. Jahrhunderts
Noch ist von außen nichts zu sehen. Dort, wo zu DDR-Zeiten Schülern der Bergbau und all seine verschiedenen Facetten nahegebracht wurden, soll schon bald die Zukunft in Mansfeld-Südharz entwickelt werden.
MAKERLAB
Diana zur Horst-Schuster
Foto: SEG / St. Schellhorn
Die in der Region gut bekannte so genannte Zweijahresschule in Eisleben gibt es schon viele Jahre nicht mehr. An ihre Stelle soll bald schon das MakerLab rücken. Dort soll getüftelt, gedacht und gesponnen werden. Es soll jungen Unternehmen eine Heimat geben, die erst noch wachsen müssen, ehe sie sich einen eigenen Firmensitz leisten können oder wollen. Das, was für Bill Gates und Microsoft die Garage war, ein Ort zum Ausprobieren, soll in Mansfeld-Südharz das MakerLab werden. Durch Zugang zu Werkzeugen, Geräten, Maschinen und Materialien soll es einfacher sein, eigene Ideen und Projekte zu verwirklichen.
Der Landkreis stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen sich junge Firmen erst einmal ansiedeln und entwickeln können – ohne gleich Räume selbst mieten zu müssen. Finanziert wird das Ganze durch die Strukturwandel-Mittel des Bundes. Veranschlagt sind Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Mit dem Geld soll das Gebäude auf Vordermann gebracht werden. Ein Schwerpunkt bei der künftigen möglichen Nutzung soll etwa die Telemedizin werden. Der gerade für den ländlichen Raum wichtige Aspekt der Gesundheitsversorgung könnte von den Räumen in Eisleben profitieren, etwa weil dort mit Robotern für Behandlungen geübt werden könnte. Das MakerLab sei eine „Einladung zum Mitmachen“, sagt Diana zur Horst-Schuster, Geschäftsführerin der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz (SEG). Dort könne experimentiert, erprobt und entwickelt werden. Das wiederum lasse innovative Produkte entstehen, die nachhaltig zum Strukturwandel beitrügen. Der Bauantrag ist bereits eingereicht, ab 2025 sollen die Baumaßnahmen dafür beginnen.
Dabei ist das MakerLab auch verknüpft mit dem „InnovationHub Zukunft Holz + Klima“ in Roßla. Dort soll im Schloss und im Technikum im ehemaligen Marstall alles rund ums Thema Holz neu gedacht werden. Lokale Unternehmen, Handwerker und Zulieferer sollen unterstützt und Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden. Schwerpunkt des Technikums liegt auf der Erforschung und Erprobung von innovativem, nachhaltigem Holzbau und neuen biobasierten Baustoffen. Es ist eine Zusammenarbeit mit Hochschulen, Start-Ups und Neugründern angedacht, die bis hinüber ins MakerLab in Eisleben reichen soll.
Joel Stubert