Zukunftsland Sachsen-Anhalt
2024
Davon träume ich
Corinne Reinecke, Geschäftsführerin
Kreisverband der AWO Wittenberg
Foto: Th. Klitzsch
Alt wie ein Baum werden
Holger Cynis, Forscher am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie Halle
Das Altern noch besser zu verstehen, daran arbeite ich tagtäglich und ja, davon träume ich auch. Dass wir in Zukunft 120 Jahre alt werden, das wäre doch was! Bei Krankheiten wie Krebs haben wir schon große Fortschritte machen können – vor allem wenn Kinder daran erkranken.
Meinen Studenten sage ich immer: Das Ziel sollte sein, gesund zu sterben. Daraufhin gibt es ein kurzes Schmunzeln, aber jeder weiß, wie das gemeint ist. Der Fokus meiner Studien liegt auf der Gesundheit des Gehirns, hauptsächlich widme ich mich dem Kampf gegen Alzheimer.
Was nützt dir das Leben, wenn du nicht fit im Kopf bist? Ich wünsche mir, dass wir in der Lage sein werden, die Grenze der Lebenserwartung so zu verschieben, dass es auch Freude macht. Wie es in der lateinischen Redewendung heißt: Mens sana in corpore sano.
Foto: UM Halle
Jetzt sind die kleinen Dinge von Bedeutung
Peggy Cebulla, Schulleiterin
Liv-Ullmann-Schule, Wernigerode
Nachdem ich privat und beruflich schon einiges erreicht habe, sind es in der Lebensmitte die kleinen Dinge, denen ich große Bedeutung beimesse und deren Werte ich neu überdenke. Privat wünsche ich mir weiterhin ein glückliches Miteinander in der Familie, bei bestmöglicher Gesundheit. Es ist für mich immer spannend und wie eine Zeitreise, wenn die Alten in ihren Erinnerungen schwelgen und die Jugend von ihren Zukunftsplänen träumt. Beruflich wünsche ich mir als Schulleiterin der Liv-Ullmann-Schule die schnellstmögliche Umsetzung einer digitalen Bildung im Schulalltag, bei einem stabilen Internet. Eine moderne und gut ausgestaltete Schule, die im Einklang mit Traditionen und Bewährtem steht, ist etwas, wovon ich träume und wofür ich gerne arbeite und mich engagiere.
Foto: IKU
Ein Schloss für die ganze Stadt
Stefan Schmidt, Bürgermeister
Annaburg (Landkreis Wittenberg)
Besucher staunen meist über unser imposantes Schloss. Aber so schick es von außen auch aussieht – innen steht es bis auf ganz wenige Räume weitgehend leer. Seit vielen Jahren träume ich als Bürgermeister davon, dem Schloss Leben einzuhauchen. Das wünschen sich auch die Bürger. Deshalb haben wir ein Nutzungskonzept erarbeitet. Wir träumen nun von einem Ort mit Veranstaltungsräumen, modernisiertem Museum, historischem Archiv und Trauzimmer. Und künftig soll hier die Stadtverwaltung arbeiten. Manchmal kann der auch zum Albtraum werden, trotz vielfältiger Unterstützung. Energiekonzepte, Fundamentgutachten, Schadstoffanalysen, Denkmalschutz. Alles kostet viel Zeit und viel Geld. Trotzdem träume ich davon, eines Tages mit meinen Mitarbeitern ins Schloss einziehen zu können.
Foto: SAB
In schwierigen Zeiten ganz oben kochen
Michael Erdmann, Koch im Restaurant Vogelherd, Zerbst
Foto: H.-U. Köhler
Jugendliche entdecken beim Filmen die Welt
Ivonne Ritter-Findeisen, Geschäftsführerin
Offener Kanal Salzwedel
Wir haben in Salzwedel das Projekt „Filmwerkstatt OKS & Friends“ ins Leben gerufen, in dem wir mit Schülern und Jugendlichen Einwanderungsgeschichte erzählen. Es war für mich sehr schön zu erleben, wie sie gemeinsam und voller Elan den Kurzfilm „Und die ganze Welt wird eins sein“ gedreht und komplett produziert haben. Am Ende haben wir sogar einen Preis gewonnen. Ein Traum würde für mich in Erfüllung gehen, wenn unsere Filmemacher ihren Teamgeist bewahren würden und das, was sie bei der gemeinsamen Arbeit gelernt haben, weiter ausbauen, damit wir in Salzwedel in Zukunft wieder spannende Filmprojekte mit den OKS-Friends verwirklichen können. Vielleicht wird der eine oder andere von ihnen uns ja mal auf der großen Leinwand begegnen, als Regisseur oder Kameramann, davon träume ich auch ein wenig.
Foto: OKS
Fledermäuse verdienen mehr Schutz
Bernd Ohlendorf, Chef Arbeitskreis
Fledermäuse in Sachsen-Anhalt
Ich bin schon wieder unterwegs in ein Winterquartier der Fledermäuse. Es gibt weiter jeden Tag etwas zu tun, ich fahre dafür tausende Kilometer im Jahr. Weil ich weiter davon träume, dass es für Fledermäuse mehr Bewusstsein gibt. Sie sind für mich die faszinierendsten Tiere, leben seit über 50 Millionen Jahren, sind absolute Anpassungs- und Überlebenskünstler. Ihre Fähigkeiten, wie sich über Ultraschall-Echoortung zu orientieren und zu kommunizieren, sind einzigartig. Und ich wünsche mir, dass mehr für den Schutz dieser Art getan wird. Windkraftanlagen in Wäldern, in denen Fledermäuse verbreitet sind, sind nicht der richtige Weg. Es ist falsch, Klimaschutz gegen Artenschutz auszuspielen. Wir alle müssen besser miteinander daran arbeiten, beides zu ermöglichen. Wir müssen Arten so lange schützen, wie es sie gibt. Denn Biodiversität ist der Garant für ein funktionierendes Ökosystem.
Foto: MZ
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