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Dominik Lausch arbeitet bei der halleschen Firma DENKweit als Geschäftsführer. Foto: Andreas Stedtler

künstliche intelligenz

Dominik Lausch arbeitet bei der halleschen Firma DENKweit als Geschäftsführer.
Foto: Andreas Stedtler

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Mit einem Handmessgerät der halleschen Firma DENKweit wird hier die Stromverteilung in einem Solarmodul ermittelt. Foto: TGZ Halle

2018

WURDE IN HALLE das Unternehmen „DENKweit“ gegründet. Derzeit beschäftigt die Firma auf dem Wissenschafts-Campus „Weinberg“ 20 Mitarbeiter.

Mitarbeiter aus der Region

Einen eigenen Weg geht „DENKweit“ beim Personal, in der Hauptsache Physiker, aber auch Mathematiker und Ingenieure. „Die Mitarbeiter müssen aus Halle und der Umgebung kommen“, so der Geschäftsführer. Sonst könnte man sie nicht langfristig binden. Lausch betont ein gutes Arbeitsklima. Viele Mitarbeiter träfen sich in ihrer Freizeit, einige seien befreundet.

 

Die Leistungsbereitschaft sei sehr wichtig. Hier brenne jeder für die Arbeit. „Ich muss keinen Porsche fahren. Ich will lieber, dass die Mitarbeiter motiviert sind und gerne zur Arbeit kommen.

Nach Lauschs Angaben erhielten die drei Geschäftsführer nicht die höchsten Gehälter. „Sehr viele Mitarbeiter bekommen mehr als wir. Ich habe meine ganzen Ersparnisse aufgebraucht.“ Klar ist für Lausch aber auch, „dass sich das Ganze für uns als Unternehmer irgendwann lohnen muss“. Er sei sicher, dass etwas übrig bleibt. Mit der Software sei man aktuell den Mitbewerbern voraus. „Wir müssen immer einen Schritt besser sein als die anderen.“

Mehrere Geschäftsfelder

„DENKweit“ will, wie es das Unternehmen formuliert, also künstliche Intelligenz einfach machen. Die Ziele des Unternehmens mit derzeit 20 hochqualifizierten Mitarbeitern sind hoch gesteckt: „Wir wollen mit unseren stark spezialisierten Produkten ein heimlicher Weltmarktführer werden“, sagt Dominik Lausch. Man wolle die „Liebe zur Technologie ausleben und etwas machen, wo wir uns kreativ betätigen können“. Der Start habe geklappt: „DENKweit ist seit drei Jahren profitabel.“

Das Unternehmen hat mehrere Geschäftsfelder aufgebaut. „Ein Standbein ist unsere Sensortechnologie, mit der wir permanent die Richtung und die Stärke elektrischer Ströme einfach und berührungslos messen können“, erläutert Lausch. Dabei nutze man den einfachen Zusammenhang zwischen Magnetfeldern und elektrischen Strömen. „Der Einsatz von KI macht es möglich, die Fülle von Informationen so zu ordnen, dass man Ströme und Fehler erkennen kann.“ 

Eingesetzt wird die von „DENKweit“ entwickelte Software in der Photovoltaik-Industrie bei der Herstellung von Modulen in der Endkontrolle. Schadhafte Module können so rasch und zuverlässig identifiziert werden.

Den gleichen Ansatz verfolgt das Unternehmen in der Batterie-Technologie. Auch hier geht es darum, mit Hilfe von KI und entsprechender Software Programme zu entwickeln, die eine leistungsfähige Qualitätskontrolle von Batteriezellen für Elektroautos garantieren. „Da haben wir noch kein fertiges Produkt, aber in der Forschung sind wir schon ziemlich weit“, so Lausch.

Das zweite Standbein ist die Bildanalyse mit künstlicher Intelligenz. Man gebe dem Kunden eine Plattform an die Hand. „Mit Hilfe weniger Bilder und des Einsatzes von KI lassen sich anspruchsvolle Aufgaben lösen“, sagt Lausch. Ein Beispiel: Ein Kunde fotografiert einen großen Solarpark aus der Luft, um Fehler in den Modulen zu erkennen. Er markiert auf wenigen Fotos einige dieser Fehler. „Unsere Software auf KI-Basis durchforstet binnen kurzer Zeit Hunderttausende von Einzelaufnahmen aus dem Solarpark.“ Und entdeckt alle Unregelmäßigkeiten.

Wer weit denken will, braucht mehr als Produktideen. Er muss beim Aufbau der Firma die Weichen in die richtige Richtung stellen. Ziel sei es nie gewesen, eine junge Firma mit Hilfe von Risiko-Kapital aufzubauen. Dann wäre man zu einem reinen Finanzprodukt geworden, das bei passender Gelegenheit verkauft wird, erläutert Lausch. „Uns treibt eine Vision an: Wir wollen ein erfolgreiches Mittelstandunternehmen aufbauen. Und da sind wir auf einem sehr guten Weg.“

Ohne Unterstützung hätte der Start freilich nicht klappen können. Nach der Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut habe man auf deren technologische Basis zurückgreifen können. Hilfreich sei auch ein Lizenzvertrag mit einem Unternehmen aus Leipzig gewesen. „Wir haben stark vom Technologiepark Weinberg-Campus profitiert“, deren Programme böten sehr viele individuelle Leistungen. Zudem sei jeder Euro, der eingenommen wurde, wieder investiert worden. „Als Geschäftsführer haben wir uns in den ersten drei Jahren kein Gehalt gezahlt“, so Lausch. Stattdessen erhielten die Gründer vom Land innerhalb des Ego-Start-Programms 2.000 Euro monatliche Unterstützung.

Das Unternehmen „DENKweit“ aus Halle macht die Anwendung von KI für andere Firmen einfacher - und das mit Erfolg. 

Die Hersteller von elektronischen Geräten, mit denen Haare geglättet werden können, haben ein Problem: Auf den schmalen Platten dürfen sich nicht einmal die kleinsten Unregelmäßigkeiten befinden, sonst sind die Haare dahin. Das ist eine Aufgabe für die Endkontrolle der Glätteisen. Mit dem bloßen Auge lassen sich Schäden nicht erkennen, die Fehlersuche spielt sich im Mikrometerbereich ab.

Ein großes Unternehmen in Amerika produziert Dachschindeln, die im richtigen Winkel zugeschnitten werden müssen. Auch hier ist der Mensch als Kontrolleur überfordert. Hilfe für beide Unternehmen kommt von einer jungen Firma namens „DENKweit“, die im Technologiepark Weinberg-Campus in Halle angesiedelt ist. ,DENKweit' hat in beiden Fällen eine Bildanalyse mit künstlicher Intelligenz geliefert. „Unsere KI benötigt jeweils nur wenige Fotos, um fündig zu werden“, sagt Dominik Lausch. „Wir sind ein Unternehmen, das nicht nur von KI redet, sondern sie so einsetzt, dass sie für uns und unsere Kunden auch lukrativ ist.“ Lausch hat zusammen mit Kai Kaufmann und Markus Patzold die Firma im Jahr 2018 gegründet, alle drei sind Physiker. „DENKweit“ ist eine Ausgründung aus dem Fraunhofer Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen, das in Halle angesiedelt ist.

Flinke Fehlersuche

Von Walter Zöller

Mathematik und Rechner werden kombiniert 

Bei künstlicher Intelligenz (KI) geht es um Methoden, mit denen Computer Aufgaben lösen, die Intelligenz erfordern, wenn sie vom Menschen gelöst werden. Eigentlich möge er den Begriff künstliche Intelligenz nicht, sagt Dominik Lausch von der Firma „DENKweit“ in Halle. 

KI sei reine Mathematik in Kombination mit leistungsfähigen Rechnern. „Der Trick ist, nicht zu wenig Mathematik zu benutzen. Aber auch nicht zu viele Algorithmen einzusetzen, damit die Ausführung einer bestimmten Aufgabenstellung nicht ewig dauert.“ zö

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