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Neuer Name für Harzer Motorenbauer

Vor einem Jahr haben wir über das Unternehmen Krebs und Aulich aus Wernigerode berichtet, das an einem Rohstoff-Projekt in der Tiefsee beteiligt ist. Wie läuft es heute?

Nachgefragt

Mitarbeiter Volodymyr Timtschischin beim Wickeln eines Motors

Mitarbeiter Volodymyr Timtschischin beim Wickeln eines Motors.

Foto: Ben Kruse

Beim Motorenbauer Krebs und Aulich aus dem Harz hat sich seit vergangenem Jahr viel bewegt. Am augenscheinlichsten: Der alte Name ist Geschichte.

Am Grund des Indischen Ozeans schlummern Rohstoffe für die Energiewende. Ein deutsches Konsortium aus Forschung und Wirtschaft will die Lagerstätten in der Tiefsee erschließen und unter anderem Kupfer gewinnen. Daran beteiligt ist auch ein Unternehmen aus Wernigerode – bisher bekannt als Krebs und Aulich.

„Es ist viel passiert“, leitet Werkschefin Yvonne Fulst das Gespräch über das vergangene Jahr ein. Im August fusionierte der Harzer Maschinenbauer mit dem Unternehmen Antriebssysteme Faurndau aus Baden-Württemberg. Gemeinsam treten sie nun als Motion Makers GmbH auf.

Fulst begründet die Fusion damit, dass beide Unternehmen im selben Geschäftsbereich tätig sind und derselben Holding angehören. Eigentümerin ist die Gesellschaft Aton, die die Beteiligungen der Familie des Gründers der Helios-Kliniken verwaltet. Beide Unternehmen stellen hauptsächlich Prüfstandsmotoren her. „Die Fusion soll uns einen besseren Marktauftritt verschaffen. Wir sind so zu einem der größten Hersteller für Prüfstandsmotoren weltweit geworden“, erläutert Fulst.

Die Produktion findet weiterhin an beiden Standorten statt. Die wirtschaftliche Lage sei aber wie für viele andere Unternehmen schwierig, sagt Fulst. Aktuell arbeiten 75 Mitarbeiter in Wernigerode. Vor einem Jahr waren es noch 89. Kunden halten sich laut Fulst zurzeit mit Bestellungen zurück, insbesondere bei Prüfstandsmotoren.

Das Unternehmen will deshalb in Zukunft stärker auf Diversifizierung setzen. So sei man verstärkt im Bereich Wasserkraftgeneratoren unterwegs. Diese Maschinen werden in Wasserwerken eingesetzt. Aber auch kleinere Antriebe, etwa für Kommunalfahrzeuge, stellt Motion Makers her.

Und wie steht es um das Tiefseeprojekt, bei dem die Harzer den Elektroantrieb der Fräseinheit bauen? „Es geht weiter“, sagt Fulst. Die zweite Phase des Vorhabens „Deep Sea Sampling“ hat gerade begonnen. Das Projekt soll neben der Technologie zum Abbau auch den Umweltschutz in den Mittelpunkt stellen. Ab 2029 oder 2030 könnte der Abbau starten.

 

Robert Gruhne

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