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Unternehmer Paul Neufeldt aus dem Börde-Dorf Erxleben steht vor einem Trecker

Unternehmer Paul Neufeldt aus dem Börde-Dorf Erxleben nutzt Drohnen bei der Unkrautbekämpfung.

Fotos:  Andreas Stedtler, SD (Kredit für das Drohnenfoto)

Landwirtschaft

Unternehmer Paul Neufeldt aus dem Börde-Dorf Erxleben nutzt Drohnen bei der Unkrautbekämpfung.

Fotos:  Andreas Stedtler, SD (Kredit für das Drohnenfoto)

Schnelle Helfer aus der Luft

Von Antonius Wollmann

Paul Neufeldt aus der Börde nutzt Drohnen, um Unkräuter auf seinen Feldern besser  bekämpfen zu können. 

Für Landwirt Paul Neufeldt aus Erxleben kommt technischer Stillstand nicht in Frage. In diesem Jahr testete er zum ersten Mal den Einsatz von Drohnen über seinen Feldern. Von den Ergebnissen ist er begeistert.

 Auf die Idee, die neue Technik einzusetzen, kam er, nachdem er in der Fachzeitschrift Top Agrar einen entsprechenden Beitrag  gelesen  hatte. Kurz danach setzte er sich mit der Dienstleistungsfirma  „Sam Dimension“ aus Stuttgart  in Verbindung. Das Start-up hat sich auf smarte Lösungen für Landwirte vor allem bei der Beseitigung von Unkräutern mit Hilfe von extrem genauen Karten und Bildgebung spezialisiert.

Kurze Zeit später ließ der Geschäftsführer eines Lohnunternehmens, das in der Börde landwirtschaftliche Dienstleistungen übernimmt, das Fluggerät über den Feldern aufsteigen. Einzige Voraussetzung: Er absolvierte noch den kleinen Drohnenführerschein. Die Ergebnisse können sich  sehen lassen. „Drohnen helfen uns auf vielen Gebieten extrem weiter“, sagt Neufeldt, der seit fünf Jahren in Sachsen-Anhalt lebt.

Dabei ist es kein Zufall, dass ausgerechnet der gebürtige Lüneburger die Drohnen im Laufe des Sommers intensiv getestet hat. Kündigt sich eine Innovation an, steht Neufeldt in den Startlöchern. „Ich bin immer auf der Suche nach Lösungen, die uns als Unternehmen weiterbringen“, bringt er seinen Ansatz auf den Punkt.

Drohnen liefern Karten

Schon vor zwei Jahren lieh er sich eine autonom fahrende Landmaschine aus und ließ sie über die Äcker tuckern. Zwar schaffte er sie am Ende nicht an, wichtige Erkenntnisse zog er trotzdem aus dem Versuch. Bei dem Fluggerät ist es anders. Es überzeugte ihn derart, dass es ab dem kommenden Frühjahr regelmäßig über seinen Feldern fliegen wird.

Die Drohne hat sich als extrem vielseitiger Helfer erwiesen. „In der jüngeren Vergangenheit haben mit Wärmebildkameras ausgerüstete Drohnen dabei geholfen, Rehkitze vor dem Mähdrescher zu retten. Wir haben ihren Einsatzbereich deutlich erweitert“, erklärt der Landwirt. Denn der  Dienstleister „Sam Dimension“ hat offenbar nicht zu viel versprochen.

 Das Flugobjekt erkennt noch den kleinsten Spross einer Pflanze, berichtet Neufeldt. Doch nicht nur das. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz wird die genaue Art des Unkrauts ebenfalls identifiziert. Da die Drohne vor ihrem Flug mit den Geodaten gefüttert wurde, erstellt sie sogenannte Applikationskarten, auf denen die Standorte der Pflanzen haargenau eingezeichnet sind.

„Früher ging die Bekämpfung ein Stück weit nach dem Gießkannenprinzip. Jetzt wissen wir viel detaillierter, wo wir die Pflanzenschutzmittel ausbringen müssen“, erklärt Neufeldt. Das spare zum einen Zeit, weil man nicht mehr jedes Feld in Gänze behandeln müsse, zum anderen müsse man nun viel weniger spritzen. Das senke die Kosten und komme auch der Natur zugute, weil natürlich viel weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden.

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HEKTAR  Ackerland kann die Drohne der Stuttgarter Firma „Sam Dimension“  in einer Stunde erfassen. Das Start-up wurde im Jahr 2025 als „KI-Champion des Landes Baden Württemberg“ geehrt.

Disteln stören weniger

Vor allem bei einer Kultur hat sich der Helfer aus der Luft bewährt. „In den Rübenfeldern haben wir die Bekämpfung der Disteln deutlich optimiert“, sagt Neufeldt. Das merke man an besseren Erträgen. „Die gezielte Beseitigung  senkt den Stress der Rüben spürbar“, sagt Neufeldt. Schließlich konkurrieren die Rüben mit den stacheligen Pflanzen um Nährstoffe, Wasser und Licht.

Ihre Stärken spielt die Drohne außerdem im Grünland aus. Auf diesen Flächen, auf denen zum Beispiel Kühe weiden, stört der Ampfer empfindlich. Mit bloßem Auge ist dieses Unkraut nur aus nächster Nähe sofort erkennbar. Die hochauflösenden Bilder nehmen es den Landwirten ab, aufwendig nach etwaigen Ampferpflanzen zu suchen. Paul Neufeldt freut sich deshalb umso mehr auf das nächste Frühjahr. Dann wird die Drohne wieder über der Börde aufsteigen.

Viele weitere positive Beispiele zu #moderndenken in Sachsen-Anhalt lesen Sie hier 

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