top of page
Werkleiter von Südzucker Zeitz Jan Kunath steht vor einem Bagger auf dem Firmengelände

In Zeitz baut die Südzucker-Gruppe neue Anlagen zur umweltschonenden Energienutzung.  Jan Kunath ist Chef der Zuckerfabrik.

Foto: Andreas Stedtler

Strukturwandel

In Zeitz baut die Südzucker-Gruppe neue Anlagen zur umweltschonenden Energienutzung. Jan Kunath ist Chef der Zuckerfabrik.

Foto: Andreas Stedtler

Wie aus Rüben Energie entsteht

Von Yvette Meinhardt

Die Südzucker-Gruppe investiert in Zeitz mehr als 200 Millionen Euro und setzt in der Zuckerproduktion auf erneuerbare Energie.

Eine neue Zeitrechnung hat für die Südzucker-Gruppe am Standort Zeitz begonnen. Im Chemie- und Industriepark in Alttröglitz entsteht eine neue Biogasanlage. Dort werden ab Herbst, Winter 2026 die Rübenschnitzel aus Zeitz zu Bio-Methan verarbeitet. „Unser Bio Energy Hub ist ein zentraler Baustein bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie und soll es ermöglichen, schrittweise die Nutzung fossiler Energieträger bei der Zuckerproduktion zu reduzieren“, sagt Jan Kunath, Werksleiter der Zeitzer Zuckerfabrik. Also weg von fossilen Brennstoffen hin zur CO₂-freien Zuckerproduktion.

Das Vorhaben wird entsprechend dem mit dem Bundesministerium für Wirtschaft abgeschlossenen Klimaschutzvertrag vom Oktober 2024 vom Bund finanziell gefördert. Damit ist Südzucker eines von bundesweit 15 Unternehmen, die diese Förderung erhalten. Konkret geht es um 227 Millionen Euro, die in den nächsten Jahren in den südlichsten Zipfel des Landes Sachsen-Anhalt fließen sollen. Mit den Klimaschutzverträgen unterstützt die Bundesregierung besonders energieintensive Industrieunternehmen, in klimafreundliche Produktionsanlagen zu investieren und diese langfristig zu betreiben. Mit drei verschiedenen Vorhaben will die Südzucker-Gruppe diese Klimaschutzverträge in Zeitz umsetzen. So wird in den nächsten drei Jahren mit den Fördermillionen kräftig gebaut, anschließend wird mit dieser Förderung 15 Jahre lang der Betrieb der Anlagen unterstützt.

Das größte Bauvorhaben ist die neue Biogasanlage vor den Toren der Stadt Zeitz. So entstehen in Tröglitz riesige Tanks zur Biogas-Produktion, Lager und Infrastruktur für die Arbeitnehmer. Zehn Arbeitsplätze entstehen in der neuen Anlage. Weitere 200 Beschäftigte gibt es in der Zuckerfabrik und rund 500 am Standort der Südzucker-Gruppe in Zeitz. Tendenz leicht steigend. Besonders stolz ist der Werksleiter, dass aktuell über 40 junge Frauen und Männer bei Südzucker ausgebildet werden. „Damit schaffen wir die personellen Bedingungen für unsere Zukunft“, sagt Kunath.

In diesen Tagen liegt ein süßer Duft nach Karamell in der Luft. Die Kampagne der Zeitzer Zuckerfabrik läuft auf Hochtouren. „Wir haben am 9. September mit der Kampagne begonnen und werden bis Ende Januar, Anfang Februar brauchen“, sagt Jan Kunath. Der Chef der Zuckerfabrik schaut zufrieden aus. „Der Zuckergehalt in den Rüben ist ein wenig höher als im vergangenen Jahr, die Erträge vom Feld fallen hingegen etwas geringer aus. Am Ende rechne ich mit einer durchschnittlichen Kampagne“, resümiert Kunath. Während dieser Zeit arbeitet die Zuckerfabrik im Drei-Schicht-Betrieb. Pro Tag werden mehrere Tausend Tonnen Rüben angeliefert, zu Zucker und Dicksaft verarbeitet. Die Rüben kommen von rund 700 Landwirten in Mitteldeutschland. In der sogenannten Dicksaftkampagne im Frühjahr und Sommer entsteht der Zucker. Damit werden vorrangig Industriekunden wie große Bäckereien, Süßwaren- und Getränkehersteller beliefert.

15

Firmen befinden sich im Chemie- und Industriepark Zeitz. Sie beschäftigen rund 600 Mitarbeiter in der Industrie. So werden beispielsweise Adipinsäure, Basisöle, Weizenstärke und Wachsprodukte erzeugt.

Chemie- und Industriepark Zeitz

Für Jan Kunath ist es die erste Kampagne als Werksleiter der Zeitzer Zuckerfabrik. Eine spannende Herausforderung für den 39-jährigen Familienvater. Er stammt aus Meißen und hat in Karlsruhe Maschinenbau studiert. „Für mich ist Zeitz eine schöne Stadt mit viel Potenzial. Das habe ich zum Tag des offenen Denkmals mit meiner Familie entdeckt“, erzählt er. Von 2015 bis 2018 war der Ingenieur schon einmal am Standort Zeitz für Südzucker tätig, arbeitete im Bereich der Energieversorgung. Anschließend ging er in die Zuckerfabrik nach Brottewitz in Brandenburg, Südzucker hat das Werk 2019 stillgelegt und an ein Unternehmen für Sand- und Kiesproduktion verkauft. Zwischendurch war Kunath in Nordhessen und jetzt also zurück in Zeitz.

„Für mich ist Mitteldeutschland ein Stück Heimat und meine Familie ist zurück nach Meißen gezogen. Ich habe eine sehr schöne Wohnung in Zeitz“, sagt er. Als Werksleiter trägt der Ingenieur nicht nur für die Zuckerfabrik die Verantwortung, sondern auch für die neue Großinvestition im Chemiepark. Denkbar ist, dass künftig mehr auf dem Schienenweg transportiert wird. Dafür wird gerade das Schienennetz ertüchtigt.

Viele weitere positive Beispiele zu #moderndenken in Sachsen-Anhalt lesen Sie hier 

Tolle Jobs in unserem aufstrebenden Bundesland Sachsen-Anhalt finden Sie hier:

Viele weitere positive Beispiele zu #moderndenken in Sachsen-Anhalt lesen Sie hier 

Tolle Jobs in unserem aufstrebenden Bundesland Sachsen-Anhalt finden Sie hier:

bottom of page